Was den Eltern wegen Sitzordnung sagen?

  • Hallo liebes Forum!


    Zu mir kommen immer wieder Eltern, die wollen, dass ihr Kind nicht neben ... sitzt oder wollen, dass ihr Kind alleine sitzt.
    Jetzt hab ich wieder so einen Fall. Hier weiß ich aber genau, dass es dabei nicht um Differenzen zwischen den Kindern, sondern eher um Streitigkeiten unter den Eltern geht.


    Nun will ich ja auch recht diplomatisch an die Sache rangehen und den Eltern schonend beibringen, dass ich bestimme, wer neben wem sitzt. Nur wie sage ich das klar und deutlich, aber doch bestimmt, sodass diejenigen nicht beleidigt sind?? Mir fällt irgendwie grad nix ein.


    Habt ihr Vorschläge oder schon ähnliche Situationen erlebt?
    Würd mich über Ideen freuen!


    Danke,
    Simsa

  • Hallo Simsa,


    bereits am ersten Elternabend stelle ich deutlich, aber durchaus nett klar, dass Wünsche der Eltern bezüglich der Sitzordnung bei mir nicht maßgeblich sind.
    Anders ist es, wenn ein Kind aus bestimmten gesundheitlichen Grünen an einem bestimmten Platz in der Klasse sitzen muss.
    Ich erkläre den Eltern ausführlich mein Sitzsystem, das darauf ausgerichtet ist, dass jeder mal neben jedem zu sitzen kommt und weise darauf hin, dass ich es sehr wichtig halte, dass Kinder nicht nur neben besten Freunden etc. sitzen, sondern lernen, mit allen anderen Kindern auszukommen.


    Und in einem Elterngespräch würde ich es nicht anders halten.
    Du hast bestimmte pädagogische Gründe für Deine Sitzordnung und fertig.


    Liebe Grüße
    strubbelsuse

  • Hallo Simsalabim,


    vielleicht ne blöde Antwort, aber ich lerne ja gerade Schulrecht... ( ;):(
    Das Umsetzen gehört zu deinen Pädagogischen Freiheiten. Wenn du es als päd. sinnvoll empfindest, dass Kind X dort sitzt ist das halt so. Da müssen sich die Eltern mit abfinden. Schließlich gibt es im Klassenzimmer nur begrenzte Möglichkeiten der Sitzordnung... Und wenn man dem einen Kind Extrawünsche durchgehen lässt, steht bald die ganze Klasse samt Eltern da... Würde nur in Ausnahmefällen auf solche Bitten eingehen.


    Beispiel aus meiner GS-Zeit: Ich saß neben einem gestörten Mädchen das meinte, mir täglich auf den Kopf hauen zu müssen. Habe ich der KL gesagt und das war ein trifftiger Grund für sie.


    Grüßle,
    Salati


    PS: "Meine" Drittklässler haben gerade auch so eine merkwürdige Phase und wollen am liebsten alle alleine sitzen ("Frau X, darf ich mich wegsetzen, die anderen nerven mich...") (Wasn mit denen bloß los? ?( )

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • Zitat

    strubbelsuse schrieb am 02.11.2005 15:35:


    Ich erkläre den Eltern ausführlich mein Sitzsystem, das darauf ausgerichtet ist, dass jeder mal neben jedem zu sitzen kommt


    Kannst du das mal genauer erklären?
    Thema Sitzordung ist nämlich immer so eine Sache, bei der auch bei mir immer Fragen aufkommen - zumal ich Sitzordnungen übernehmen muss, wenn ich Vertretung machen muss.


    Zitat

    dass Kinder nicht nur neben besten Freunden etc. sitzen, sondern lernen, mit allen anderen Kindern auszukommen.


    Das sehe ich auch so. Und sage das den Kindern und Eltern.
    Aber es ist halt immer schwierig, die Sitzordnung zu begründen, wenn die Eltern unbedingt für ihr Kind ein Platz in der ersten Reihe fordern.


    Petra

  • Bei mir entscheiden die Kinder selber, neben wem sie sitzen möchten, das kann sich täglich ändern - und so lange es nicht ihr Lernen beeinträchtigt, akzeptiere ich das auch.
    Was die Eltern wollen, interessiert mich eigentlich weniger (es sei denn, es hätte einen nachvollziehbaren Grund).


    Vom zwanghaften NebeneinandersitzenMÜSSEN halte ich auch nicht soo viel, Gemeinschaft kann ich auch anders fördern.

  • Bei uns funktioniert das folgendermaßen.
    Die Kinder sitzen an Gruppentischen, einfach weil das die Art, wie ich mit ihnen arbeite, unterstützt.
    Freitags ist unser Umsetztag.
    In der einen Woche suchen sich die Kinder ihre Plätze selber aus.
    In der nächsten Woche suche ich den Kindern Plätze aus.
    Das funktioniert bestens.


    Ganz selten kommt es dazu, dass sich ungünstige Konstellationen finden, wenn die Kinder sich selbst ihre Plätze aussuchen.


    Sofern sie anfangen, derart zu stören, dass andere Kinder sich beeinträchtig fühlen, gibt es die Regel, dass Kinder durchaus auch mal "getrennt" werden.


    Aber wie gesagt, das ist seltene Ausnahme.
    Die Kinder kommen mit diesem Rotationssystem bestens klar.


    Jeder sitzt mal hinten, mal vorne, mal neben jemanden, den er mag, mal neben jemanden, den er vielleicht nicht so sehr mag...


    Liebe Grüße
    strubbelsuse

    • Offizieller Beitrag

    Bei Problemen mit Augen, Ohren, Linkshändigkeit etc. versuche ich, einen Kompromiss mit den Eltern einzugehen. Meistens sind es jedoch Nickeligkeiten untereinander bzw. die berühmten "Der-stört-mich-immer"-Geschichten. Dann stelle ich erstmal klar, wer wen stört oder erkläre den Eltern, dass es zum Lernprozess gehört, sein eigenes Arbeitsverhalten mit dem der anderen Kinder abzustimmen.


    Ich habe auch Gruppentische und ändere nach jeden Ferien die Sitzordnung komplett. Dazu können sich die Kinder zwei Tischpartner wünschen. Fast jede Woche kann dann am Tisch selbst getauscht werden. Da mische ich mich dann auch gar nicht ein. So hat jedes Kind mal den beliebten Frontalplatz mit Blick auf die Tafel.

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

  • ich hatte es wie bei müllerin.
    den eltern hatte ich beim ersten elternabend mitgeteilt, dass sich die kinder im schulzimmer ihren platz suchen wie zu hause die katze: dort wo sie sich wohl fühlen und wo sie gut arbeiten können.
    das hat ja auch bestens geklappt.

  • ... Tipps der Eltern (Sehbehinderung, Linkshändigkeit... merkt man aber auch selber) nehme ich "natürlich" entgegen, aber letztendlich fallen Entscheidungen über die Sitzordnung durch Lehrer und Kinder, es gibt keinen Grund, sich von Eltern da reinreden zu lassen.
    Gruß,
    Peter

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