Ich unterrichte als Referendarin seit etwa 6 Wochen Mathematik in einer zweiten Klasse (eigenverantwortlicher Unterricht).
Die Klasse ist extrem unruhig. Es wird sich lautstark unterhalten, Quatsch gemacht, herumgelaufen. Schüler kommen regelmäßig unpünktlich, haben keine Hausaufgaben dabei und ihre Arbeitsmaterialien zu Hause. Hinzu kommt, dass es in dieser Klasse einige Schüler gibt, denen Sozialverhalten ein Fremdwort ist. Die Kinder beschimpfen sich aufs Übelste; machen sich lustig, wenn jemand eine falsche Antwort gibt usw. Diese Situation hat zur Folge, dass ich mit meinem Lernstoff total im Rückstand bin- war halt fast nie ein normaler Unterricht möglich.
Habe schon diverses versucht, um die Klasse in den Griff zu kommen: Einführung gelb-rote Karte, Schreiben an die Eltern, Klassenlehrin hospitieren lassen, selbst bei der Klassenlehrerin hospitiert, störende Kinder in Nachbarklasse gesetzt und wir hatten sogar einen Elternabend zu dieser Problematik.
...so nun zu meiner eigentlichen Frage. Da in der Klasse extreme Leistungsunterschiede herrschen (einige Kinder können noch nicht mal im ZR bis 10 rechnen) halte ich es für sinnvoll offener zu unterrichten. Ich habe vor den Ferien mit dem Hunderterfeld angefangen. Da viele Kinder noch Probleme habe würde ich gerne vielfältige Übungen in Form eines Stationentrainings anbieten (verteilt auf zwei Tage). Die Klasse ist von der Klassenlehrerin nur Einzelarbeit gewöhnt und ich weiß nicht ob das Stationenlernen in einer sehr unruhigen Klasse im totalen Chaos endet. Andererseits ist es vielleicht auch möglich, dass es dieser Klasse gerade hilft. Zudem besteht ja auch die Möglichkeit die Stationenarbeit relativ geschlossen zu beginnen (Festlegen der Gruppen, Wechsel auf akkustisches Zeichen,...).
Was würdet ihr mir raten? Bin dankbar über jeden Rat, bin in der Klasse gerade ziemlich am verzweifeln.