Hilfe! Kinder kommen ständig zum Pult!

  • Hallo,
    stört das euch auch so wie mich? Meine Drittklässler kommen ständig vor zu mir ans Pult (oder auch dorthin, wo ich mich sonst gerade im Klassenzimmer aufhalte). Um mir ihren Hefteintrag zu zeigen (noch nicht fertig, sondern nur die Überschrift, ob die schön unterstrichen ist!), mir zu sagen, dass sie sich mit ihrer Banknachbarin gestritten haben (und mir dann noch siebenmal zu erzählen, was die Banknachbarin jetzt zu ihr gesagt hat; beim achten mal wird mir dann erzählt, dass jetzt beide wieder Freunde sind), etc.


    Hab schon probiert, die Kinder einfach zu ignorieren (aber das verstehen sie nicht - ist mir auch klar), ihnen mit einer Geste zu vermitteln, dass sie sich hinsetzen und melden sollen, ihnen schon zu Beginn der Stunde an die Tafel geschrieben, dass ich am Ende die Hefte einsammle - nichts erschien mir bisher die optimale Idee.


    Hab mir schon überlegt, am Woe eine Ampel zu basteln, bei rot darf keiner vor, bei grün können die Ss kommen. Ist das die Lösung? Oder habt ihr andere Ideen?

  • Wann wäre die Ampel denn auf rot z.B.?


    >>Hab schon probiert, die Kinder einfach zu ignorieren (aber das verstehen sie nicht - ist mir auch klar), ihnen mit einer Geste zu vermitteln, dass sie sich hinsetzen und melden sollen, ihnen schon zu Beginn der Stunde an die Tafel geschrieben, dass ich am Ende die Hefte einsammle - nichts erschien mir bisher die optimale Idee.<<
    Warum SAGST du den Schülern nicht einfach, dass sie jetzt nicht kommen sollen?


    Wegen Pipifax rennen meine Schüler eher nicht raus (sie rennen generell nicht raus - nur SO im Klassenraum herum 8o ), sie rufen mich zu sich *auchnichtbesser*. Wenn ich aber grad überhaupt nicht will, dass Unruhe entsteht, bestehe ich auf Aufzeigen, und ich komme dann an den Platz.


    Für nichtige Petzereien verteile ich übrigens Petzpunkte 8) , das hat dazu geführt, dass meine Schüler mittlerweile kaum noch petzen kommen, und wenn doch, dann machen wir einfach einen Spaß draus, dann ist der Streit meist schon halb vergessen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo juna,


    ich habe es als Regel eingeführt, dass die Kinder am Platz sitzen und sich melden, wenn etwas ist. Ich erkläre ihnen immer wieder, dass ich nicht sofort bei jedem sein kann, da ich alleine bin und es 26 Kinder sind, aber dass ich so gut und schnell es geht zu allen komme.
    Wenn dann Kinder um mich herumstehen oder mir nachlaufen, ignoriere ich es auch erstmal. Manchmal setzt sich das Kind dann und arbeitet weiter. Wenn das nicht passiert, gehe ich zu einem Kind, das sich meldet. Bevor ich ihm helfe, frage ich das Kind, warum ich denn zu ihm kommen konnte und was es besonders gut gemacht hat. Das hilft bisher zumindest ziemlich gut. :) (Ich warte natürlich, bis die Kinder, die mir nachlaufen in Hörweite sind.)
    Vor dem Arbeiten die Regel (melden) wiederholen, damit die Kinder sich dran erinnern, Visualisierung durch Bild an der Tafel zur Unterstützung (oder auf einem Plakat mit Regeln, bei 3. Klasse am besten geschrieben und Bild).


    Grüße,
    Conni

  • In meiner Klasse gilt die gleiche Regel wie bei Conni: Die Kinder melden sich und müssen sich gedulden, bis ich Zeit finde, hinzukommen. Wenn es darum geht, dass etwas nicht genau verstanden wurde, wissen sie, dass sie:
    1. noch einmal selber genau überlegen sollen (Aufgabenstellung genau lesen),
    2. ihre Tischnachbarn (bzw. Experten) fragen (Helfersystem),
    und erst dann Hilfe bei mir anfordern sollen.
    Wenn die Kinder mit einer Aufgabe fertig sind, lassen sie diese am Platz liegen und beginnen mit einer neuen Aufgabe (Tagesplan, Freiarbeit, Werkstatt; <-- Visualisierung durch Piktogramm an der Tafel). Ich schaue mir die Ergebnisse dann während des Arbeitens an, soweit die Zeit dies zulässt. Auf diese Weise kann ich stressfreier mit den Kindern arbeiten und vor allem: Die Kinder nutzen die Zeit sinnvoll und stehen nicht schlangenweise am Schreibtisch, vertrödeln keine Arbeitszeit, und: Es ist ruhiger (keine Unterhaltungen und Streitereien in der Schlange).
    Und es gilt die Regel: Ich schaue mir die Arbeit erst an, wenn sie fertig ist, keine Zwischenergebnisse. Die für die Kinder notwendige positive Rückmeldung zwischendurch erhalten sie, wenn ich herumgehe und lobe. :)


    LG Lea

    Carpe noctem!

    Einmal editiert, zuletzt von Lea ()

  • Ich habe es mal eine Zeitlang so gemacht, dass jedes Kind eine Wäscheklammer bekommen hat, auf dem sein Name stand udn die sie mir bei einer Frage anstecken (an den Pullover) durften. Das hatte den Vorteil, dass die Kinder weiterarbeiten konnnten (mit einer Hand oben geht das nicht so gut) und dass sie Bewegung bekamen (manche kInder standen auchnur auf um ein paar Schritte zu gehen hatte ich den Eindruck.

  • Die Idee ist ja wirklich klasse. Schon die Vorstellung hat was.


    Grüße,
    Martin


    P.S.: Anfänger können auch Reißzwecken testen... ;)

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

  • Wenn es um die Endkontrolle von Arbeitblätter o.ä. geht, hefte ich immer ein oder zwei Lösungen an die Tafel und die Tür.
    So kontrollieren die Kinder selber, auch jederzeit zwischendurch. Ich habe festgestellt, dass sie es jedoch nicht zum Abgucken "ausnutzen".


    Für Erklärungen stehe ich dennoch jederzeit zur Verfügung, bzw. die Kinder, die schon fertig sind helfen bei Verständisproblemen.


    So habe ich das Gelaufe zum Pult stark minimiert.


    Petra

  • Zitat

    oh-ein-papa schrieb am 23.09.2005 11:27:
    Die Idee ist ja wirklich klasse. Schon die Vorstellung hat was.


    Hab ich mir auch grade gedacht. Ich habe grinsend am Computer gesessen und mir nicht getraut, eine ähnliche Bemerkung zu machen...
    Vielleicht führe ich diese Regelung ja mal bei meinen Elfern und Zwölfern ein. Mal sehen, was die dazu sagen...


    ;)


    Gruß


    Animagus

  • Zitat

    Tanja schrieb am 23.09.2005 06:51:
    Ich habe es mal eine Zeitlang so gemacht, dass jedes Kind eine Wäscheklammer bekommen hat, auf dem sein Name stand udn die sie mir bei einer Frage anstecken (an den Pullover) durften.


    Was hast du denn gemacht, wenn der Pullover voll war???
    ;)


    Gruß


    Animagus

  • Zitat

    Animagus schrieb am 23.09.2005 15:36:


    Was hast du denn gemacht, wenn der Pullover voll war???
    ;)


    Bei einem dicken Schlabberwinterpulli ist das ja noch vorstellbar, aber was im Sommer, bei einem dünnen (und auch oft engeren) Top?
    Neenee, ich würde das auch nicht mögen, wenn ständig an mir rumgegrabbelt würde.


    Aber man kann es ja auch ganz simpel so lösen, indem man einen Pappstreifen z.b. neben die Tafel hängt und dort dir Klammer anklippen lässt.


    Petra

    • Offizieller Beitrag

    So hat das eine Kollegin von mir im letzten Schuljahr eingeführt. Wenn ich in der Klasse war, hab ich dann immer ganz hektisch auf diesen Pappstreifen geguckt, weil mich beim Herumgehen so einige Kinder wortlos angrinsten. :D Das war mir zu anstrengend!


    Ich habe neben meinem Arbeitsplatz einen 'Hilfestuhl'. Dort setzt sich das Kind hin, das wirklich Hilfe braucht. Dann komme ich sofort dorthin. Anstellen ist verboten! Solange der Stuhl besetzt ist, muss man am Platz warten. Da ich Gruppentische habe (und eine Flexklasse mit ziemlich fitten Erstklässlern und hilfsbereiten Zweitklässlern), ergeben sich die Antworten dann oft während dieser Wartezeit.
    Das System der Selbstkontrolle kennen meine Schüler auch und haben es auch noch nicht ausgenutzt. Allerdings vergessen sie auch öfter mal, dass die Lösungsblätter hinter der Tafel hängen ... Bei der Kontrolle von Übungsaufgaben greife ich auf Partnerkontrolle zurück - in einem stillen Eckchen, was einige Kinder so verstehen, dass sie sich unter einen der Seitentische legen dürfen. :D


    Sollte sich dennoch mal ein Kontrollstau ergeben, werde ich energisch und schicke alle Kinder auf ihren Platz zurück. Das wirkt dann erstmal wieder für ne Weile.


    Talida

  • Es ist ja nichtgedacht, dass jedes Kind, dass eine kurze Bestätigung möchte seine Wäscheklammer heftet, so dass es nie mehr als 3-4 klammern waren.


    Und zu den T-Shirts: Wenn es wirklich mal Bekleidungstechnisch nicht geht, sage uich das den Kindern und sie geben mir die Klammer in die Hand

  • Hallo!


    Meine Kinder haben Namensschilder. Und wenn sie Fragen haben, kommen diese in eine Kiste. Die Kinder setzen sich dann wieder hin und warten, bis sie an der Reihe sind und aufgerufen werden.


    VG

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