Abschlusskreis in Klasse 1

  • Hallo zusammen!


    In meiner 3./4. Klasse habe ich am Freitag in der letzten Stunde immer einen Abschlusskreis druchgeführt. Dazu lag eine Sonne und eine Wolke auf dem Boden. Daneben Sonnenstrahlen und Regentropfen. Die Kinder kamen der Reihe nach dran und jeder durfte erzählen was ihm in der Woche gefallen (Sonnenstrahlen anlegen) und nicht gefallen hat (Regentropfen anlegen) - höchstens drei Dinge waren erlaubt. Das war eine sehr schöne Sache und hat die Kids zum Überdenken ihrer Arbeit gebracht und war für mich als Lehrerin sehr interessant.


    Nun meine Frage: inwiefern kann ich so etwas in einer ersten Klasse durchführen? Können die Kleinen das schon? Wie macht ihr das?


    Gruß Annette

  • Hallo Annette,
    das ist ja eine wunderschöne Sache! Ich würde es auf jeden Fall mit den Kleinen probieren. Sie werden sich dran gewöhnen und es sicher auch schön finden.
    Gruß venti :) (mit Sonnenstrahlen ;) )

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Eulenspiegel,


    ich würds probieren. Von meinen Erstklässler/innen können durchaus einige ihre Meinung äußern, auch ohne Sonnenstrahlen und Regentropfen. (Wir hatten gestern eine Aussprache.)
    Was vielleicht schwieriger wird, ist bei einer großen Klasse die Konzentration.


    Grüße und viel Erfolg
    Conni

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Was vielleicht schwieriger wird, ist bei einer großen Klasse die Konzentration.


    Das hat mich auf Anhieb auch erstaunt. Schaffen die es alle, anderen Schülern zuzuhören, wenn diese bis zu 3 positive und negative Punkte nennen?


    Ich habe in meiner fünften Klasse zwei mal ein Blitzlicht gemacht, bei dem jeder nur kurz sagen musste: "Ich fand den Tag gut/ schlecht, weil..." und beide Male wurde es unruhig, nachdem die Hälfte der Kinder fertig war. Allen 30 Kindern konzentriert zuzuhören, war vielen nicht möglich.


    Hast du das länger trainieren müssen und dann wurde es besser oder klappt das bei euch bei den letzten Schülern auch nicht mehr so richtig?


    Ansonsten finde ich die Idee super!

  • Ich habe nur 11 Schüler, kann mich also in die Diskussion übers Durchhalten nicht einklinken.


    Die handhabung ist bei mir so:


    In der Mitte liegt ein roßes Plakat mit 3 Zeilen: eine für das lachgesicht (smiley). eine für das Najagesicht (Mund als neutraler Strich) , eine für das Flunschgesicht.


    Wer dran ist, nimmt sich eine Kastanie aus der bereitstehenden Schale (vorher nehmen gibt bei mir Unruhe, rumrollen, fallenlassen usw.) und legt sie in die zeile, die zu seinem Kommentar passt. Da ich sowohl extrem misserfolgsorientierte Kinder habe als auch solche, die Selbstkritik noch nicht zulassen können, lege ich selbst jeweils auch eine kastanie hin, die unter Umständen etwas anders liegt. Am schluss freuen wir uns, wie viele Kastanien beim Lachgesicht liegen, das ist eine gute positive Verstärkung.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • ICh hatte in der letzten Klasse 11 Schüler und da hat der Abschlusskreis von ANfang an gut geklappt. Die Konzentration hielt an.
    Jetzt habe ich 11 Erstklässler und werde morgen einfach mal mit dem Kreis anfangen. Mal sehen ob es funktioniert.


    .


    Ich habe in den letzten Tagen (wir sind jetzt in der zweiten Schulwoche) schon einige Erzählkreise gemacht. Dabei darf nur das Kind sprechen, das den Erzählball hat. Das hat eigentlich schon ziemlich gut geklappt. Natürlich muss das Zuhören und auch das Erzählen noch geübt werden. Aber da mir diese mir die Reflexion der Kids wichtig ist, werde ich das Wagnis mit dem Abschlusskreis einfach eingehen und denke, dass es mit Training über das Jahr hinweg auch klappen wird.


    Gruß Annette

  • Hallo Annette,
    war das kein Tippfehler? ELF Kinder??
    Na dann geht es in jedem Fall.


    Gruß venti (über vier Jahre 28 Kinder) :)

  • Nein - das war kein Tippfehler :-))) Ich bin im tiefsten Schwarzwald, da wohnen eben nur wenige Menschen in den Dörfern


    Gruß Annette

  • Bei uns schaffen es auch 25 Erstis schon ganz gut, eine Sitzkreisrunde lang zuzuhören. Wir trainieren das vom ersten Tag an im Montagserzählkreis. Zum Rückblick auf die Woche machen wir eine Sonnen- bzw. Mondstunde. Am Montag ist die erste Stunde die Sonnenstunde, in der eben nicht nur vom Wochenende erzählt wird, sondern auch Ziele für die Woche festgelegt werden.
    In der Mondstunde (letzte Stunde am Freitag) wird dann über die Ziele reflektiert. Zu Beginn sind das die gleichen Ziele für alle Kinder, da werden die auch noch täglich kurz reflektiert (zum Beispiel: Wie hat es mit den HA geklappt? Wie harmonisch ging es an der Garderobe zu? Sowas halt je nach gegenwärtiger Lage.), damit die Zeit bis zur Mondstunde nicht so lang ist. Die täglichen Reflektionsergebnisse werden da auch noch per Smiley festgehalten. Später gibt es dann auch individuelle Zielsetzungen, die dann am Ende der Woche reflektiert werden. Wenn man noch nicht zu viel erwartet und Maßnahmen ergreift um die Runden nicht ausarten zu lassen, klappt das mit Sicherheit auch bei den Erstklässlern!
    LG
    Britta

  • Hallo, ich habe angefangen mit drei Bären, ähnlich der Smailies, die auf farbigen Papier geklebt sind. Lachend- grün, neutral -gelb und traurig- rot. Die Kinder haben Wäscheklammern mit ihrem Namen(selbstgestaltet) und heften diese an die Ampel. Dies kann jeden Tag passieren und geändert werden. Sind viele Klammern rot und traurig, wird der Unterricht kurz unterbrochen und die Sache zur Diskusion gestellt. Freitags wird so das Arbeitsverhalten reflektiert. Natürlich gibt es auch eine Lehrerklammer.
    Es ist sehr aufschlussreich, wie gut die Kleinen die Gefühle und Stimmungen der anderen wahrnehmen, anerkennen und verstehen. Sie können auch ihr Verhalten meist richtig bewerten. Mir war wichtig, das zu Beginn nicht jeder etwas sagen muß und trotzdem die Mehrheit entscheidet, wann es wichtig ist, den Unterricht zu unterbrechen. Versuch es doch mal. Aber deine Sonne und Regen Idee ist spitze. Kannst du mal etwas über die Größer erklären und wie lange es dauert bis jeder 3 mal dran kommt. Ich schaffe es oft nicht einmal, dass jeder etwas im Morgenkreis erzählt.
    Gruß mit Sonnenstrahl LAA Anja

  • Hallo zum Abschlusskreis kann ich leider nichts beisteuern, eure Ideen finde ich aber gut.
    Da ich 27 Kinder in der 2. Klasse habe und das Probelm hatte, dass der Montagserzählkreis viel zu lange dauerte, die Kinder unruhig wurden und nicht mehr zuhören konnten, von Gespräch war kaum die Rede, weil dann alles noch länger dauerte bin ich auf folgende Lösung gekommen. Drei Kinder, die die Klassentiere zu Hause hatten, dürfen im großen Kreis erzählen, dann folgen die
    die "Gespräche am Montag". In zweier Gruppen im Raum verteilt, auf dem Flur usw treffen sich 2 Kinder, von mir streng nach Liste ausgewählt, damit jeder mal mit jedem spricht, und erzählen sich gegenseitig vom Wochenende. Anschließend schreiben sie ihre Erlebnisse in ein Geschichtenheft. Ich mache das jetzt seit 4 Wochen so und die Kinder finden es gut, ich auch.
    Gruß Nordlicht

  • @ Nordlicht: Finde ich auch eine gute Lösung. Zur Begrenzung der Gesprächsdauer gibt es bei uns außerdem noch folgende Modelle:
    - Du darfst höchstens 2 Minuten erzählen.
    - Du darfst nur eine Sache erzählen.
    - Du darfst nur 3 Sätze sagen (in höheren Klassen).


    LG
    Britta

  • Hallo Annette!


    Nachdem ich von deiner Idee mit dem Abschlusskreis gelesen habe, habe ich den Abschlusskreis gleich mit meinen Erstklässlern ausprobiert. Und ich muss sagen, dass es echt prima geklappt hat. Jedes Kind durfte sich eine kleine Sonne nehmen und erzählen, was ihm am bestem gefallen hat. Danach sollten sie noch eine Wolke in den Kreis legen und berichten, was ihnen nicht so gut gefallen hat.


    Liebe Grüße
    snoopy

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